Die Wasserpfeife hat, je nach Land und Kulturkreis unterschiedliche Namen. Shisha, Hookah oder Nargileh sind die bekanntesten. Ursprünglich aus Indien kommend, ist die Tradition des Shisha-Rauchens bis heute vor allem im orientalischen Teil der Welt zuhause, erlebt aber aktuell auch in Europa eine Renaissance bei jungen Leuten.
Die ersten Vorläufer der Wasserpfeife sollen, laut Überlieferungen, schon um 300v. Chr. in Indien angefertigt worden sein. Als Wassergefäß wurde die Schale einer Kokosnuss, als Schlauch ein Bambusrohr genutzt. Das auch in Indien verwendete Wort Nargil für Kokosnuss gilt als Beleg für diese These.
Ihre Blütezeit erlebte die traditionelle Kultur der Nargileh im osmanischen Reich um 1600. Im heutigen Tunesien, Marokko, Ägypten, in Vorderasien und der Türkei entstand eine Teehaus-Kultur die mit dem gemeinsamen Rauchen der Wasserpfeife unzertrennbar verknüpft war.
Nach der Arbeit trafen sich die Männer unterschiedlichster Gesellschaftsschichten und sozialer Hintergründe zum Tee bei einer Shisha im Teehaus. Hier wurde entspannt und geredet, Tee und Shisha Konsum dabei regelrecht zelebriert.
Auch gewisse Regeln, die zum Teil bis heute Gültigkeit haben, entstanden zu dieser Zeit.
Ab ca. 1800 war die Shisha auch in Europa bekannt, Frauen interessierten sich zunehmend für die vermeintliche Männerdomäne und die Shishas hielten Einzug bis in die englischen Teesalons. Ein eher vorübergehender Trend, der europaweit vom Konsum von Zigaretten, Zigarren und Pfeifen abgelöst wurde.
Im arabischen Teil der Welt gerieten die Shishas und ihre Möglichkeiten jedoch nicht in Vergessenheit, sondern bilden bis heute einen wichtigen Teil sozialer Kultur. Einige traditionsreiche Teehäuser in der heutigen Türkei bestehen seit Generationen, und die dort zu rauchenden Shishas in Verbindung mit Tee oder Kaffee sind nach wie vor wichtiger Teil des sozialen Lebens.
Privat gilt die Nargileh oft als Statussymbol, und die Einladung als Gast des Hauses mitzurauchen ist ein Vertrauensbeweis und gleichzeitig gelebte Gastfreundschaft. Es ist für jeden Gast des Hauses somit eine besondere Ehre, und Ausdruck von Respekt des Gastgebers zum gemeinsamen Rauchen der Nargileh eingeladen zu werden.
Traditionell in den verschiedensten Ausführungen erhältlich – die Wasserpfeife.
Handwerklich kunstvoll hergestellte Shishas aus edlen Materialien gehören oft seit Generationen in den Familienbesitz, werden sorgsam gepflegt und wertgeschätzt.
Eine Wasserpfeife funktioniert nach dem einfachen Prinzip Tabak durch Kohle zu erhitzen und zum Verdampfen zu bringen. Dieser Dampf wird, durch Wasser abgekühlt, durch saugen an dem Schlauch inhaliert. Es gibt inzwischen zahlreiche Varianten von Shishas, unzählige Aromen die dem Tabak beigemischt werden und viel mehr oder weniger nützliches Zubehör. Vier Bestandteile der Shisha sind unverzichtbar und variieren nur in der Art der verwendeten Materialien oder der Qualität der Verarbeitung, nicht jedoch in ihrer Funktionsweise.
Der Wasserbehälter – Gövde
Der Schlauch – Marpuc
Das Mundstück – Agizlik
Der Aufsatz – Lüle
An Zubehör wird nun Wasser, Kohle, Alufolie und Tabak benötigt. Sehr beliebt, nicht nur bei jungen Leuten, ist aromatisierter Shisha-Tabak. Hier sind Deinem persönlichem Geschmack und/oder Deiner Experimentierfreude fast keine Grenzen gesetzt. Neben vielen fruchtigen Aromen wie Apfel, Traube, Limette oder Orange gibt es die Klassiker unter den Aromen wie Vanille oder Minze.
Moderne Aroma Varianten wie Cola, Fruchtgummi, Zuckerwatte oder Kiwi-Kokos laden Dich ein, Deine persönlichen Favoriten herauszufinden.
Seit einigen Jahren erlebt die Tradition von Wasserpfeife und Shisha unter anderem in Deutschland eine wahre Renaissance. Nicht zuletzt der in Deutschland lebenden Generation junger Menschen mit Migrationshintergrund ist diese Bereicherung des sozialen Lebens zu verdanken. Vielerorts schossen Shisha-Bars wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden, doch schnell trennte sich auch hier die Spreu vom Weizen.
Nicht jede Kaschemme kann in kurzer Zeit zur Shisha-Bar umfunktioniert werden, denn es gehört ein wenig mehr dazu als bunte Kissen auf dem Boden um eine Wasserpfeife herum platziert. Eine ideale Shisha Lounge bietet Dir in niveauvoller Atmosphäre ein Club-Ambiente zum Wohlfühlen.
Sich dort zu treffen und gemeinsam Wasserpfeife zu rauchen ist aktuell der Inbegriff des Wortes „chillen“, also entspannen, relaxen, Freizeit gemeinsam verbringen. Für viele junge Leute eine willkommene Alternative zu den üblichen Clubs, und durch den Ausschluss von Alkohol und Drogen, auch für die Eltern der Gäste akzeptabel.
Viele Shishabars haben in Deutschland in den letzten Jahren eröffnet.
Wichtige Teile der alten Traditionen leben hier wieder auf, und so sitzen Menschen mit unterschiedlichstem kulturellen und gesellschaftlichem Hintergrund in gemeinsamer Runde bei einer Wasserpfeife. Gespräche in diesem Kreis sind intensiver, man nimmt sich Zeit zum zuhören und verstehen wie es beim gemeinsamen Rauchen einer Zigarette beispielsweise nicht ansatzweise gegeben wäre.
In modernen Shisha Bars haben selbstverständlich auch weibliche Gäste Zutritt, und widerlegen, ohne Kopftuch und traditioneller Bekleidung, jedes etwaige Vorurteil schon im Ansatz. Hier gilt, wie in jeder anderen Bar, sehen und gesehen werden, Freunde treffen und neue Bekanntschaften knüpfen und entspannte Zeit mit Gleichgesinnten verbringen. Ein Stück Jugendkultur im besten Sinne.
Das Rauchen der Shisha findet idealerweise in kleiner oder größerer Gemeinschaft statt, selten alleine. Man muss jedoch nicht zwingend eine Bar oder Lounge aufsuchen, entspanntes Zusammensein mit Wasserpfeife und Gesprächen klappt auch bestens zuhause. Hierfür kannst du eine Wasserpfeife für alle zur Verfügung stellen, oder jedem Gast freistellen seine eigene Shisha mitzubringen. Zwanglosigkeit, keine strengen Regeln, gemütliche Sitzkissen und angenehme Gesellschaft sind die besten Voraussetzungen für eine gelungene Shisha-Session.
Ein gelungener Abend mit viel Zeit für intensive Gespräche, die auch zuhören und einlassen auf die Gesprächspartner lehren, sind vielleicht der Anfang für Deine, ganz persönliche Tradition der Shisha. Planst Du die Neuanschaffung einer Wasserpfeife, bist Du gut beraten Dich im Vorfeld über verschiedene Modelle zu informieren. Jedes davon hat Vor- und Nachteile, die Preise bewegen sich in einer durchaus ansehnlichen Spanne und als Laie oder Anfänger kann Dir der Rat von Profis hier gute Dienste erweisen.
Auch hier sind die teuersten Varianten nicht zwangsläufig die besten, und um Deine eigenen Erfahrungen zu machen muss es anfangs sicher nicht die edelste aller Shishas sein. Informiere Dich auch über die verschiedenen Kohlearten, über Möglichkeiten der Reinigung und lass Dich mit Tipps und Tricks zur Handhabung versorgen.
Abschließend ein paar Worte zur Diskussion, ob das Rauchen der Shisha gesundheitsgefährdend ist. Die Frage ist bis heute nicht klar mit Ja oder Nein zu beantworten. Befürworter und Gegner von Wasserpfeifen legten immer wieder vermeintlich eindeutige Studien vor, die den eigenen Standpunkt untermauern sollten.
Zuverlässige, allgemeingültige und vor allem objektive Untersuchungsergebnisse liegen schlichtweg nicht vor, und so gehen viele Menschen einfach nach ihrem Bauchgefühl. Sie bemerken weder gesundheitliche Beeinträchtigungen noch Anzeichen die der Sucht nach Nikotin ähneln, und sehen das Rauchen einer Shisha als Bereicherung ihres Lebens, nicht als Risiko-Faktor.
Alkohol, Drogen und Nikotin verursachen nachgewiesen erheblich gravierendere Schäden, dagegen wird das Rauchen einer Wasserpfeife, meist auch von Experten, als harmloser und mit geringerem Suchtpotential eingestuft.